Flexible und effiziente Fertigung durch das Fluss-Prinzip

Flexible und effiziente Fertigung durch das Fluss-Prinzip

100-prozentige Liefertreue ist kein Verkaufsargument mehr, es ist viel mehr Grundvoraussetzung einer ordentlichen Geschäftsbeziehung. Ebenso ist eine schlanke kostenminimierte Fertigung ein unverzichtbarer Wettbewerbsvorteil. Diese beiden Eigenschaften müssen nicht in Konkurrenz zu einander stehen. Wie hier das Fluss-Prinzip hilft erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Fluss-Prinzip kurz erklärt

Das Ziel einer Fertigung im Fluss-Prinzip ist ein stetiger Materialfluss ohne Verzögerungen oder Unterbrechungen. Es zählt nicht der einzelne optimierte Arbeitsschritt, sondern viel mehr die Zusammenarbeit der gesamten Arbeitsschritte und Abteilungen. Die gesamte Produktionskette ist nur so schnell wie ihr langsamstes Glied.

Ein Beispiel

In vielen Firmen werden Produktionszellen und Fertigungslinien mit höchster Produktivität gefahren doch endet dieser Fortschritt meist an den Abteilungsgrenzen. Die meisten Organisationen haben ihren Star, in diesem Beispiel ist es die Abteilung „Zuschnitt“. Eine neue superschnelle Maschine für den Zuschnitt wurde mit viel Geld angeschafft. Natürlich wurde größter Wert daraufgelegt, dass sich diese Maschine so schnell als möglich bezahlt macht. Somit schnitt die Anlage was sie nur konnte, die fertig geschnittene Ware türmte sich in der Produktion.

Die Lösung war schnell gefunden, ein Pufferlager wurde angelegt. Weil die Suche der richtigen Teile aus dem Pufferlager für die einzelnen nachgelagerten Arbeitsschritte immer aufwendiger wurde, musste sehr bald eine neue Lösung gefunden werden. Diese bestand nun in der Schaffung einer neu geschaffenen Stelle für Kommissionierung. Leider gestaltete sich die Suche der Teile immer aufwändiger, denn der Berg wurde nicht kleiner, sondern größer. Die Lieferzeiten wurden auch nicht kürzer sie wurden sogar immer ungenauer.
Was war geschehen: Die Harmonie in der Fertigung ging verloren. Die Beseitigung eines vermeintlichen Engpasses durch Überkompensation verschlimmbesserte die Situation lediglich. Das vorherrschende Silodenken war der Lösungsfindung ebenso wenig dienlich.

Fluss-Prinzip als Lösung

Zuschnitt und nachgelagerte Prozesse werden harmonisiert und auf gleiche „Geschwindigkeit“ gebracht. Dadurch können:

  • Suchzeiten verringert bzw. ausgeschlossen,
  • Durchlaufzeiten verkürzt
  • und die Liefertreue erhöht werden.

Fazit

Eines der wichtigsten Gestaltungsprinzipien des Lean Managements ist der kontinuierliche und geglättete Produktionsablauf. Wenn es Ihnen gelingt, Engpässe zu beseitigen, die Produktion zu harmonisieren und auf den Wertstrom auszurichten und möglichst kleine Produktionslose kontinuierlich fließen zu lassen, dann haben Sie eine wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen, Ihre Fertigung flexibel, auftragsbezogen und effizient zu steuern.

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Über den Autor

Christoph Standfest administrator

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