KANBAN Anwendungen für Kleinbetriebe

KANBAN Anwendungen für Kleinbetriebe

KANBAN ist eine Methode der Produktions- Prozesssteuerung. Kanban ermöglicht eine Verringerung der Bestände von Vorprodukten in der Produktion und verhilft Ihnen Ihre Produktion kostenoptimal zu steuern. Wie und in welchen Bereichen Sie KANBAN in Ihrem Unternehmen einsetzen können erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kanban kurz erklärt

Der Begriff entstammt dem Japanischen und heißt so viel wie „Karte“. Kanban ist ein Steuerungsverfahren basierend auf dem Pull-Prinzip. Ziel dieser Methode ist es, mehrstufige Produktionsketten kostenoptimal zu steuern. Dabei erfolgen die Entnahmen aus den jeweiligen Pufferlagern und das Nachliefern in dieselben Pufferlager asynchron. Durch die Verteilung der Pufferlager in der Produktion entlang der Fertigungskette wird mit einfachen Mitteln der Information und mit kurzen Wegen des Transports eine einfache Lösung erreicht.

In der Praxis

Theorie ist das eine und die Umsetzung das andere. Nicht alles was vor 80 Jahren in Japan funktioniert hat, funktioniert auch ohne weiteres 2021 in einem Kleinbetrieb in Österreich. Die Idee der Bedarfsorientierten Prozesssteuerung mit einfachsten Mitteln ist jedoch aktueller und praxisnaher als so manche „moderne“ Lösung.

KANBAN Anwendungsbeispiel C-Teile Management

Ihre C-Teile wie z.B.: Kleber, Schrauben, Beschläge usw. werden an den verschiedensten Produktionspunkten in Ihrer Fertigung benötigt. C-Teile sind zwar günstig können aber auch enorme Kosten verursachen, wenn sie nicht rechtzeitig in ausreichender Menge vorhanden sind. Weiters binden sie Ressourcen im Beschaffungsvorgang und der Lagerbewirtschaftung. Kanban kann in diesem Bereich eine Lösung sein.

KANBAN Schütten | Christoph F. Standfest Produktionsberatung
  1. Definieren Sie Ihre C-Teile und deren Lagerorte. Siedeln Sie die Lagerorte so nahe wie möglich an den Orten wo sie den Artikel in der Fertigung benötigen.
  2. Legen Sie Mindestmengen anhand von Gebinden oder Packungseinheiten bzw. Schütten fest.
  3. Es werden an jedem Lagerort 2 Schütten desselben Artikels hintereinander aufgestellt.
  4. Wird die erste Schütte geleert löst diese einen Bestellvorgang mit Hilfe einer KANBAN Bestellkarte aus.
  5. Währenddessen kann weiter der Artikel aus der zweiten Schütte entnommen werden.

Die KANBAN Bestellkarte

Die Bestellkarte sollte die wichtigsten Informationen des Artikels enthalten, wie z.B.: Artikelnummer und Bezeichnung, Lieferant, Bestellmenge, usw. Die Bestellkarte löst im besten Fall direkt bei Ihrem Lieferanten einen Bestellvorgang aus. Bedenken Sie, der Umweg über Ihre Verwaltung erzeugt nicht notwendige Kosten. Nehmen Sie ihren Lieferanten in die Pflicht, geringere Beschaffungskosten sind in jedem Fall einem vermeintlich günstigeren Einkauf vorzuziehen

Vorteile:

  • Mehr Platz in der Fertigung
  • Keine Stehzeiten auf Grund von fehlendem Material
  • Geringer Zeitaufwand im Beschaffungsvorgang
  • Ordnung
  • Erhöhung der Lagerumschlagshäufigkeit

Nachteile:

  • Das Einführen von KANBAN erledigt sich nicht von selbst
  • Bei Projektbezogenen Sonderartikel ist KANBAN nicht möglich

Fazit

Kanban sinnvoll eingesetzt hilft Verschwendung zu vermeiden, und gibt Ihnen und Ihrem Team die Möglichkeit vorhandene Ressourcen gewinnbringender einzusetzen. Durch die Einfachheit kann Bürokratie im Beschaffungsvorgang abgebaut und somit mehr Zeit für wichtigere Dinge gewonnen werden.

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Über den Autor

Christoph Standfest administrator

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